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Die Zukunft der Arztpraxis: Outsourcing. Was ist sinnvoll?
Ein Enterview mit Harald Kuttner. Von Michael Dihlmann.
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Wien krempelt Hausarztmodell um

 

 

Längere Öffnungszeiten durch mehr Kooperation: Die Stadt Wien will das Hausarztsystem umkrempeln. Ärztekammer, Gebietskrankenkasse und Rathaus einigten sich dazu am Dienstag auf einen gemeinsamen Fahrplan.

 

Die Eckpfeiler des Wiener Modells wurden bei einem Gipfelgespräch festgelegt, teilte Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) via Aussendung mit. Details sollen nun bis Ende März geklärt werden. Einer der wesentlichen Punkte: Die Hausärzte sollen künftig vermehrt und besser zusammenarbeiten, Netzwerke forciert werden.

Hausärzte sollen in Zukunft zusammenarbeiten

 

Dafür wird die Möglichkeit geschaffen, dass Vertragsgruppenpraxen in das Modell von Primärversorgungszentren nach dem schon bestehenden Vorbild in Mariahilf wechseln können. Ein zweites derartiges Zentrum beim Donauspital startet im Herbst.

 

Pilotprojekt: Vernetze Einzelordinationen

 

Außerdem wird ein Pilotprojekt für ein Einzelordinationsnetzwerk etabliert. Teilnehmende Hausärzte bleiben also in ihrer jetzigen Ordination, organisieren sich aber als eine Art dezentrale Gruppenpraxis in der Größenordnung von mindestens drei oder vier Medizinern. Der Vorteil aus Patientensicht: Die Öffnungszeiten können ausgedehnt werden, etwa auf den Abend.

 

Hier sei durchaus angedacht, entsprechende Vorgaben zu machen, sagte ein Sprecher Wehselys. Die konkrete Lösung ist aber noch offen. Sie könnte sich aber an den 50 Wochenstunden, wie bei den Zentren Mariahilf und Donaustadt, orientieren. Darüber hinaus werden Physiotherapeuten, Ernährungsberater oder Psychotherapeuten ebenfalls in das Netzwerk integriert.

 

Keine Öffnungspflicht für Wochenende

 

Verpflichtende Ordinationszeiten am Wochenende dürfte es weiterhin nicht geben. „Die Akutversorgung an den Wochenenden, Feiertagen und in der Nacht erfolgt über den Ärztefunkdienst“, heißt es in dem gemeinsamen Papier, das der APA vorliegt.

 

Erweitert werden soll die Angebotspalette der Hausärzte. Sie sollen dann auch Tätigkeiten durchführen können, für die es derzeit eventuell noch einen Facharzt braucht. Hier gibt es ebenfalls noch Gesprächsbedarf.

 

Ärztekammer mit Kompromiss zufrieden

 

Fest steht bereits, dass die Allgemeinmediziner, die an das System andocken, auch mehr verdienen werden. Das freut freilich die Ärztekammer, die sich prinzipiell sehr zufrieden mit dem Kompromiss zeigt und diesen in die Richtung interpretiert, dass nun ihr Ruf „auch im Rathaus gehört“ worden sei. Neben der Abgeltung des höheren Arbeitsaufwands der Ärzte ist für Kammer-Vizepräsident Johannes Steinhart auch die Einhaltung des Zeitplans „oberste Priorität“. Dieser sieht vor, dass es nach den Hausärzten auch eine - ähnlich gestaltete - Neuaufstellung des niedergelassenen Fachärztebereichs geben wird. Hier soll bis Ende Juni alles unter Dach und Fach sein.

 

Offen sind auch noch die Finanzierung bzw. die Gesamtkosten des Gesamtpakets. „Man wird kurzfristig sicher mehr Geld brauchen“, langfristig werde das Modell aber effizienter und besser für alle sein, wurde jedenfalls im Wehsely-Büro versichert.

 

Pakt lässt Ministerin hoffen

 

Die Neuorganisation der Primärversorgung gibt Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) Hoffnung für die laufenden Verhandlungen des noch immer ausstehenden PHC-Gesetzes. Dass die Ärztekammer bei der Wiener Lösung an Bord sei, werte sie als „positives Zeichen“, ließ sie am Dienstag per Aussendung wissen.

 

Die Wiener ÖVP-Gesundheitssprecherin Ingrid Korosec freute sich ebenfalls darüber, dass „nach jahrelangem Stillstand nun endlich Bewegung in die Umsetzung einer leistungsfähigen Primärversorgung kommt“. Angesichts der langen Wartezeiten in Ambulanzen hofft sie, dass nun mit Hochdruck an der Umsetzung der dringend notwendigen Reformen gearbeitet werde.

 

Wochenenddienste bei Kinderfachärzten geplant

 

Anders als bei den Hausärzten sind im Bereich der niedergelassenen Kinderfachärzte auch Wochenenddienste geplant. Diese waren zuletzt infolge von überfüllten Spitalsambulanzen von mehreren Seiten gefordert worden - mehr dazu in Zu wenige Kinderärzte: Volksanwaltschaft prüft. „Die Behandlung von akuten Fällen an den Wochenenden und Feiertagen soll in Zukunft in größeren Gruppenpraxen im niedergelassenen Bereich erfolgen“, stellte WGKK-Obfrau Ingrid Reischl in einer Aussendung in Aussicht.

(Quelle: orf.at/News)

 


 

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